Den heutigen Tag begannen wir ein wenig
verspätet. Erst um 9 fanden wir unsere Motivation um uns wieder auf
die Strecke zu wagen. Belohnt wurden wir mit einer neuen
Vogelsichtung. Leider habe ich noch nicht herausgefunden, um welche
Sorte es sich handelt. Der Vormittag zog sich sehr hin, obwohl es
sich den Kilometern nach nicht unbedingt um eine Herausforderung
handelte. Doch wir merkten stark, dass die vergangenen Tage an uns
zehren und so war dieser Streckenteil psychisch und physisch
anstrengend.
Da außerdem nicht absehbar war, ob es
am Nachmittag regnen würde, überlegte ich schon zu diesem Zeitpunkt
ob wir den Streckenteil nach dem Mittagessen, der auf dem offiziellen
Wanderweg sehr nah entlang der Thaya führt, über eine Straße zu
umgehen sollten. Ich war nervös, ob mein wackeliger Kreislauf sich
mit einem schmalen Pfad vertragen würde. Wir vertagten die
Entscheidung auf nach dem Mittagessen.
Nach dem Essen war für mich absolut
nicht vorstellbar den schmalen Pfad entlang der Thaya zu gehen. Auch
die Navigation überforderte mich. Deshalb übernahm Mercedes das
Denken und fand einen guten Kompromiss. Es gab eine Möglichkeit den
Weg entlang der Thaya nochmal „abzubrechen“ und auf einem anderen
Pfad zur Straße zu gehen. Außerdem bot sie an die Navigation zu
übernehmen. Unter diesen Umständen traute ich mich es zu versuchen.
Und ich habe es nicht bereut! An der Abzweigung zur Straße war für
mich völlig klar, dass ich den Thayaweg weiter gehen wollte. Der
Nationalpark Thayatal machte das Wandern zum Genuss! Ich war
überrascht wie schnell die Zeit und der Weg verging. Überall hörte
man Vögel zwitschern und auch die vielen Bäume waren wunderschön.
Mercedes begann schon an meiner Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln,
als ich auf einem Bergsattel angekommen unbedingt noch den Weg zum
Aussichtspunkt gehen wollte. Wir wurden mit einem traumhaften
Ausblick belohnt. Mercedes meinte der Nachmittag stand unter dem
Motto „Kraft tanken“ und ich gebe ihr voll und ganz recht. Es ist
unglaublich wie schöne Flecken Erde man so nahe vor der Haustüre
hat. Wir werden dem Nationalpark wohl nochmal in Ruhe einen Besuch
abstatten. Vielleicht im nächsten Urlaub.
Morgen geht es dann nach Retz, einer
der größeren Städte auf unserer Strecke.
Nun werde ich mich mal wieder auf der
Weg in die Dusche machen.
Liebe Grüße
Florentine
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen