Tag 2 - Dietmanns nach Schrems-Eugenia

Und wieder haben wir einen Tag geschafft. Erstaunlich aber wahr ;-)

Begonnen haben wir ihn nach einer erholsamen Nacht mit einem sehr guten Frühstück. Unsere liebe Quartiergeberin () hat uns noch einen Sack Kirschen und eine Projektspende mit auf den Weg gegeben. Danke nochmal dafür!

Der Vormittag war geprägt von den sehnsüchtigen Gedanken an Insektenschutzmittel. Außerdem durften wir eine Babyfroschwanderung beobachten. Das war wirklich beeindruckend. Bei jedem Schritt sind mindestens drei 1cm kleine Frösche weggehüpft. Und das einen halben Kilometer lang einen Bach entlang. Kindchenschema pur! Wir waren natürlich fürchterlich entzückt und nur die Gelsen konnten uns wieder losreissen. Dieser Abschnitt hat uns auch ein wenig unsere Wehwehchen vergessen lassen. Der Körper muss sich eben erst auf die neue Belastung einstellen, das dauert ein Wenig. Bei Mercedes zwicken das Knie und der Nacken, bei mir macht sich die Hüfte bemerkbar. So geht einem zumindest nie der Gesprächsstoff aus ;-)

Unsere frühe Mittagspause haben wir in Gmünd verbracht. Unser erster Weg führte uns in den Supermarkt in dem wir uns mit Essen für den Abend und das Frühstück eingedeckt haben, da wir die heutige Nacht in einer Ferienwohnung verbringen. Danach haben wir uns in die Innenstadt aufgemacht und erstmal die lang ersehnte Apotheke aufgesucht. Die Apothekerin hat uns allerlei verschiedene Mittel gezeigt, aber wir haben ihr gleich die Anforderung genannt: "Das stärkste Mittel, das Sie haben!" Angesichts unserer zerstochenen Füße hat sie sich nicht lange bitte lassen und uns eine Flasche ausgehändigt. Von diesem Kauf beschwingt haben wir uns erstmal in einem netten Gastgarten niedergelassen und die Pause genossen. Die Spinatnockerl mit Schinken-Rahm-Sauce waren wirklich ausgezeichnet. Danach machten wir uns wieder auf den Weg und waren schon schwer gespannt wie die Gelsen auf unsere Überraschung reagieren würden.

Der Nachmittag führte uns in die Blockheide, die bei mir starke Kindheitserinnerungen an Waldviertel-Urlaube weckte. Nachdem Mercedes von einem Zeck und einer Gelse gleichzeitig angegriffen wurde, wurden wir wieder daran erinnert, dass wir den Gelsen diesmal nicht ohne Waffen gegenüberstanden. Wir sprühten uns also von oben bis unten mit Gelsenschutz ein und warteten gespannt auf die Wirkung. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die meisten Gelsen schnupperten erwartungsfroh an uns und drehten dann schlagartig ab. Ein paar wenige todesmutige Exemplare haben versucht es mit unserem wiedererwachten Kampfgeist aufzunehmen und scheiterten kläglich. Dieser Erfolgt war zwar für den Komfort durchaus zuträglich, verlangsamte aber unser Tempo merklich, da wir wieder Zeit hatten über unsere kleinen und großen Zipperleien nachzudenken. Vom langsamen Vorankommen angestrengt entschieden wir uns für eine Kirschenpause. Danach waren die Maschinen eindeutig wieder besser geölt und unsere Geschwindigkeit erhöhte sich merklich. Vom gelsenfreien Wald und der kühlen Luft angespornt setzten wir unsere letzten Kräfte frei. Mit rauchenden Schuhsohlen erreichten wir schließlich Schrems-Eugenia.

Wir sind nun schon recht gespannt auf morgen, da wir da unsere längste Etappe erledigen sollten. 30 Kilometer führen uns über Heidenreichstein nach Waidhofen an der Thaya. Darum heißts die Devise: früh schlafen gehen und früh aufstehen!

Aus Schrems-Eugenia
grüßt euch Florentine